Die Anwendung der Nanotechnologie in der Medizin hat das Ehepaar Marko Loparić und Marija Plodinec zu einer neuen, schnelleren Art der Krebsdiagnostik bei den Erkrankten gebracht, die die Zeit der Entdeckung des Krebses wesentlich verkürzt. Diese Wissenschaftler mit Doktorgrad, die schon seit zehn Jahren in Basel leben und arbeiten, haben das Gerät Artidis aufgrund von Atomkraftmikroskop (Atomic Force Microscope, AFM) erfunden, das die Oberfläche, die es prüft, mit einer mechanischen Sonde von 20 Nanometer berührt. Das Atomkraftmikroskop ist tausendmal präziser als Mikroskop und wurde 1986 von IBM-Wissenschaftlern Gerd Binnig, Heinrich Rohrer und Christof Berger in Zürich erfunden, wofür sie den Nobelpreis für Physik bekommen haben. In Zusammenarbeit mit Gerber hat das Ehepaar zu experimentieren begonnen, um das Gerät der Verwendung in der Medizin anzupassen. Sie haben entdeckt, dass die Krebszellen andere mechanische Eigenschaften als die übrigen Zellen haben, und dass sie sich auch untereinander mechanisch unterscheiden, was ihnen ermöglichen wird, genau zu prognostizieren, wie sich der Tumor verbreiten wird. Letzteres ist sehr wichtig, weil die Ärzte ohne die richtigen Marker, bzw. ohne die richtige Prognose, die Chemotherapie vorschrieben, was nicht für alle Patienten notwendig ist.

Die Endstufe der Artidis-Prüfung wird folgendes Jahr durchgeführt werden, und auf dem Markt soll es in drei Jahre erreichbar sein, in den Abteilungen für Radiologie und Pathologie.

Das Ehepaar wurde durch die Leidenschaft für Wissenschaft und Medizin verbunden, und die Entwicklung von Artidis steht in Verbindung mit ihrer Entscheidung, nach der beendeten Fakultät in Kroatien, das Nachdiplomstudium auf dem Gebiet der strukturellen Biologie und Biophysik in Basel in 2005 aufzunehmen. Da sie für die Anwendung der Nanotechnologie in der Medizin und für Nanomechanik der Zellenstruktur interessiert waren, wurde die AFM-Technologie der Fokus ihrer Forschung. Es ist der Vorteil des Artidis, dass es keine Vorbereitung des Gewebes, das zur Analyse geschickt wird, erfordert, sondern das Stück des Gewebes wird in das Gerät gestellt und innerhalb von drei Uhr bekommt der Patient den Befund. Das reduziert nicht nur die Kosten, sondern gibt die Pathologen die Chance, sich mehr den malignen Krankheiten zu widmen. Der Fokus ist jetzt auf dem Brustkrebs, und es gibt auch Ergebnisse der Analyse übriger bösartigen Krankheiten wie Prostata-, Leber-, Lungen- und Dickdarmkrebs.

Im Jahr 2012 wurde Artidis für eines der innovativsten Geräte bei dem Swiss Innovation Forum in der Schweiz erklärt.

 

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